Berlin, 9. Mai 2016. Zur aktuellen Debatte um das Personal der Bundeswehr erklärt Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski:

„Keine Woche vergeht, in der Frau von der Leyen nicht eine neue Sau durchs Dorf treibt. Jetzt soll die Personalstärke der Bundeswehr um 7.000 Soldaten und 3.000 zivile Mitarbeiter und längerfristig um insgesamt 15.000 erhöht werden. Dem aufmerksamen Beobachter stellen sich gleich mehrere grundsätzliche Fragen:

Erstens, aufgrund welcher Aufgabenbeschreibung für die Bundeswehr wurden die jetzt in den Raum gestellten Zahlen ermittelt?

Zweitens, wie soll das Personal gewonnen werden, zumal die Bundeswehr bereits jetzt erhebliche Nachwuchsprobleme hat und rund 6.400 Stellen nicht besetzen kann?

Drittens, warum hat Frau von der Leyen eine Arbeitszeitregelung vollkommen vorbei an den Erfordernissen der Truppe eingeführt, die die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte immer weiter absinken lässt, wenn sie jetzt nach mehr Personal ruft?

Viertens, warum stürzt sie die Bundeswehr ein ums andere Mal in neue Auslandseinsätze, mittlerweile 17, obwohl die Truppe bereits heillos überfordert und personell am Ende ist?

Die Antwort auf alle vier Fragen kann nur lauten: Von der Leyen setzt ihren chaotischen Kurs fort. Anstatt die Zukunftsaufgaben der Bundeswehr zu definieren und sich um eine grundlegende Bundeswehrreform zu kümmern, zaubert sie immer neue, unausgegorene Ideen aus dem Hut und gefällt sich in der Rolle der ‚Mutter der Bundeswehr‘, die für Flachbildschirme, Kitas, Arbeitszeitregelungen und pressewirksame Ankündigungen verantwortlich ist. Substanz sucht man bei ihr vergebens.

Nur ein Rücktritt dieser Ministerin und ihres engsten Beraterstabes kann die miserable Lage, in der sich die deutschen Streitkräfte derzeit befinden, grundlegend verbessern. In den mittlerweile fast zweidreiviertel Jahren ihrer erfolglosen Amtszeit hat sie bewiesen, dass es mit ihr und dem jetzigen Gespann nicht möglich ist. Sie sollte endlich die richtigen Konsequenzen ziehen und zurücktreten.“

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