Prag, 18. Mai 2016. Der Vorsitzende der AfD in Bayern, Petr Bystron, ist zu einem politischen Meinungsaustausch auf der Prager Burg empfangen worden. Jiri Ovcacek, Sprecher des tschechischen Staatspräsidenten Milos Zeman, lobte bei dem einstündigen Treffen die kritische Position der AfD in der aktuellen Flüchtlings- und Migrationskrise, berichteten tschechische Medien nach dem Termin.

Ovcacek teilte unter anderem mit: „Ich habe gewürdigt, dass der Vorsitzende der bayerischen AfD den ablehnenden Standpunkt des Herrn Staatspräsidenten gegenüber Migrationsquoten unterstützt hat. Wir haben zudem über die Negativdarstellung der AfD in der Presse gesprochen sowie über das Verhältnis der Partei zu ausländischen Mitbürgern.“ Ovcacek kritisierte, dass die Medien auch in Tschechien oft ein falsches Bild von der AfD zeichnen würden. Der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Klaus hatte beim Stuttgarter Bundesparteitag der AfD vor zwei Wochen erst die „übermäßige Dämonisierung der AfD“ in Medien und durch Gegner kritisiert.

Die Präsidialkanzlei in Prag erhielt beim Treffen mit Bystron vor allem Informationen über die Situation in Deutschland in der Migrationskrise. Weitere Themen des offiziellen Gesprächs waren die Stärkung der Souveränität der Staaten Europas im Kampf gegen weitere Kompetenzverlagerungen der EU nach Brüssel. Der Präsidentensprecher zeigte sich positiv überrascht, dass die AfD eine hohe Unterstützung von in Deutschland bereits gut integrierten Bürgern mit Migrationshintergrund erfahre. „Die AfD hat von allen Parteien hierbei den höchsten Anteil bei ihren Wählern“, betonte Bystron, der auch Außenpolitiker seiner Partei ist. Er kündigte an, die Beziehungen zur Präsidialkanzlei zu intensivieren und einen Vertreter von dort nach Deutschland einzuladen.

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