Berlin, 15. Juni 2016. Zur erstmals negativen Rendite auch für zehnjährige Bundesanleihen erklärt AfD-Bundesvorstandsmitglied Alice Weidel:
„Von den kurzfristigen Bundesanleihen kannten wir es schon. Nun sind auch die zehnjährigen Bundesanleihen ein Verlustgeschäft. Den Finanzminister wird es freuen. Fürs Schuldenmachen gibt’s jetzt noch Geld dazu. So macht Haushaltspolitik Spaß. Leider gibt es auch immer jemanden, der das bezahlen muss.
Die Sparer sind es, die das Nachsehen haben. Und das sind mitnichten nur reiche Vermögensanleger. Kleinsparer, die privat für das Alter vorsorgen wollen, werden hier enteignet. Versicherungen und Pensionskassen sind die größten Käufer von Bundesanleihen. Damit der Staat sich sanieren kann, müssen sich unzählige Bürger auf Altersarmut einstellen. Die Tragfähigkeit der kapitalgedeckten zweiten und dritten Säule des Rentensystems ist dramatisch gefährdet.
Einen entscheidenden Ausschlag für das Renditefiasko gibt dabei das unverantwortliche Anleihenkaufprogramm der EZB. Ohne diese massive fiskalpolitische Marktintervention, die Zentralbanken eigentlich verboten ist, wären die Zinsen auf zehnjährige Bundesanleihen deutlich höher. Mit größter Spannung, aber wenig Hoffnung, darf auch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu dem strittigen OMT-Programm der EZB erwartet werden
Dieser Niedrigzinspolitik muss Einhalt geboten werden. Allerdings dürfte Bundesfinanzminister Schäuble, ob der hübschen Haushaltszahlen, kein Interesse daran haben. Denn wenn die katastrophalen Auswirkungen dieser Politik spürbar werden, ist ein anderer Finanzminister dran. Diese schädliche Interessenkollusion nennt man in der Ökonomie übrigens ‚Geldpolitik im Schlepptau der Fiskalpolitik‘.“