Berlin, 16. März 2020. US-Präsident Donald Trump persönlich hat versucht, das Tübinger Biotechunternehmen Curevac, das nach eigenen Aussagen mit Hochdruck an einem wirksamen Corona-Impfstoff arbeitet, mit einem Milliarden-Übernahmeangebot nach Amerika zu holen und exklusiv an den amerikanischen Markt zu binden. Die stellvertretende Bundessprecherin Alice Weidel fordert ein Umdenken:

„Der Fall Curevac hat einmal mehr gezeigt, wie anfällig innovative und wertvolle deutsche Unternehmen und Schlüsselindustrien für strategische Übernahmen aus dem Ausland sind. Im Fall des Tübinger Biotechunternehmens ist der Ausverkauf in die USA offenkundig vor allem am Widerstand des Hauptanteilseigners Dietmar Hopp gescheitert.

Der Übernahmeversuch gegen Curevac ist ein Alarmruf an die Politik. Als Folge der planlosen Entflechtung der ‚Deutschland AG‘ in den vergangenen Jahrzehnten verfügen viele strategisch bedeutende deutsche Unternehmen nicht mehr über solche Ankerinvestoren, die ihnen Rückhalt geben können. Um so wichtiger ist es, dass die Politik drohende strategische Übernahmen zum Nachteil des Standorts Deutschland rechtzeitig erkennt und verhindert und nicht erst aus der Zeitung davon erfährt.

Nicht minder notwendig ist ein gesellschaftliches Umdenken in der Einstellung gegenüber Industrie und technologischem Fortschritt. Überbürokratisierung und grün-sozialistische Technik- und Industriefeindlichkeit treiben die Schlüsselbranchen für unseren Wohlstand und technologischen Vorsprung aus dem Land. Das ist der Boden, auf dem feindliche Abwerbeversuche wie zuletzt gegen Curevac überhaupt erst gedeihen.

Die Corona-Krise hat eindringlich bestätigt, wie wichtig gerade die von grün-linker Seite stets skeptisch beäugte und schikanierte Pharmabranche für ein hochentwickeltes Industrieland ist. Wir müssen aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen. Die Politik muss ihr Instrumentarium schärfen und auch konsequent anwenden, um drohende nachteilige Übernahmen schon im Ansatz zu erkennen und zu unterbinden. Verstaatlichungen sind dazu allerdings der falsche Weg.“

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