Berlin, 10. Mai 2020. Die Bundeskanzlerin beriet sich bei einer Telefonkonferenz mit Vertretern der Automobilbranche über eine Auto-Kaufprämie und ließ mitteilen, dass es Beschlüsse erst im Juni geben werde. Der stellvertretende Bundesschatzmeister Carsten Hütter kommentiert die Auto-Kaufprämie wie folgt:

„Grundsätzlich befürworte ich staatliche Förderprogramme, gerecht verteilt auf die vom Corona-Shutdown besonders betroffenen Branchen, um nach dem Ende des Shutdowns die Wirtschaft schnellstmöglich wieder anzukurbeln. Mit der von Merkel und den Autobossen besprochenen Auto-Kaufprämie würden jedoch geplante Autokäufe vorgezogen, die sowieso getätigt worden wären. Bis der Geldtopf leer ist. Dann bricht der so geförderte Absatz von Neufahrzeugen schlagartig wieder ein. Und Gebrauchtwagenhändler blieben angesichts der vom Staat geförderten Neuwagen wohl sowieso auf ihren Gebrauchten sitzen.

Ohnehin stürmen Kleinwagen aufgrund der Förderung die Zulassungsstatistiken. Davon profitierten in- und ausländische Massenhersteller gleichermaßen. Der deutsche Steuerzahler würde also auch die ausländischen Konkurrenten von in Deutschland produzierenden und arbeitsplatzsichernden Herstellern fördern. Zumal Hersteller von Oberklasse-Fahrzeugen wohl kaum von der staatlichen Kaufprämie profitieren würden.

Und eine Branche würde unter der Förderung von Neufahrzeugen besonders leiden: Die Werkstätten. Je weniger Gebrauchtfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, umso weniger Aufträge gibt es für die Werkstätten. Die Auto-Kaufprämie würde also Milliarden kosten, aber wenig Nutzen für die gesamte Automobilbranche bringen.

Und: Solange Automobilkonzerne Dividenden ausschütten können, sollten keine steuergeldfinanzierten Auto-Kaufprämien in Betracht kommen.“

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