Berlin, 18. Oktober 2019. Nach erfolgreicher fünfstündiger Verhandlung konnte der US-Vizepräsident Mike Pence am 17. Oktober eine fünf Tage währende Waffenruhe für die Region Nordsyrien verkünden. Diese wurde mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu vereinbart. Sollte innerhalb dieser Zeit die von der Türkei zur Grenzsicherung beanspruchte, 30 Kilometer breite Sicherheitszone von den vorwiegend kurdischen Kämpfern verlassen werden, wird die Türkei ihre Militäroperation für beendet erklären.

Frank Pasemann (Bundesvorstandsmitglied, Mitglied des Bundestages und Leiter der Bundestagskontaktgruppe Syrien):

„Auch wenn die USA in diesem Falle als Schlichter dieses Konfliktes agierten, zeigt die ganze Krise, dass Macht und Einfluss der verbliebenen Supermacht im Nahen Osten zunehmend schwinden und längst andere Akteure auf dem Schachbrett der Geopolitik erschienen sind.“

Erdogan hat durch die Militäroperation in Nordsyrien die Verhandlungen erst notwendig gemacht und am Ende bekommen, was er wollte. Diplomatie besteht eben nicht nur aus besänftigenden Worten ohne Konsequenzen, sondern auch aus Taten, die auf diese Worte folgen, sollte man nicht ernst genommen werden.

„Nun gilt es“, so Pasemann weiter, „dass sich alle Konfliktparteien an die Abmachungen halten, um weiteren militärischen Interventionen seitens der Türkei die Grundlage zu entziehen. Allen voran die kurdischen Kämpfer sehe ich jetzt in der Pflicht, die Stabilität und weitere Befriedung der Region voranzutreiben.“

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