Berlin, 19. November 2020. Justizministerin Lambrecht wieder mal auf Abwegen.
Der harte Polizeieinsatz am gestrigen Mittwoch, der sich gegen die Demonstranten richtete, die für Grundrechte, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gingen und mit ihrer Demonstration ein Zeichen gegen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes setzen wollten, zeigt nach Ansicht des stellvertretenden Bundessprechers, Stephan Brandner, gerade nicht, wie es die Bundesjustizministerin Lambrecht äußerte, dass der Staat sein Gewaltmonopol auf diese Weise durchsetzen müsse.
„Im Vordergrund bei der Bewertung der Maßnahmen muss stets die Verhältnismäßigkeit stehen. Die Demonstranten haben weitgehend friedlich demonstriert, bis Wasserwerfer zum Einsatz kamen. Dass dieser Einsatz insbesondere im Winter von den Demonstranten nicht mit Freude quittiert werden würde, war zu erwarten.
Diese Eskalation hätte vermieden werden können. Es ist unverständlich, warum die vielen Familien, Frauen und Rentner, die ohne Gewalt für ihre Meinung eingetreten sind, nun von Seiten der Bundesregierung in die Nähe von Extremisten gerückt werden.
Die Nichteinhaltung von Hygieneregelungen bei Demonstrationen war noch vor Kurzem bei den „Black lives matter“-Demonstrationen kein Thema – im Gegenteil: damals wurden Demonstranten bejubelt. Es kommt eben doch nur darauf an, ob der Zweck der Demonstration der Bundesregierung genehm ist. Das ist eines funktionierenden Rechtsstaats unwürdig.“